Mittwoch, 26. November 2014

Chile und Argentinien Teil 2 - Reiseende

In Bariloche bekamen wir für ein paar Tage Reisebgleitung in Form von Maren, die mit Saskia in Zürich zusammen gearbeitet hat und sich zum Abschluss ihres Doktorats einen mehrwöchigen Skitrip nach Argentinien spendiert hat. Zusammen mit ihr fuhren wir wieder nach Chile und bestiegen kurz nach der Grenze den Vulkan Casa Blanca.

 
Bariloche von oben


Skitour auf den Casa Blanca

Dann hielten wir uns einige Tage im chilenischen Seengebiet rund um Frutillar, Puerto Varas und Puert Montt auf, und hofften vergebens auf gutes Wetter um den Vulkan Osorno besteigen zu können. Da dieses nicht eintreten wollten, machten wir einen kleinen Trekking Ausflug in  das Cochamó Tal. Die dortigen Granitwände locken im Sommer zahlreiche Kletterer.

Cochamó Camping - einen Tagesmarsch von der Strasse entfernt.

Brückenersatz

Da das Wetter nicht wirklich besser wurde, besuchten wir auch noch die Insel Chiloé. Sie gilt als eine der ärmsten Gegenden von Chile und lebt hauptsächlich vom Fischfang.
Chiloe
Hatten wir gedacht, dass das Wetter schon schlecht ist, wurden wir in den nächsten Tag eines Besseren belehrt. Als wir nämlich von Puerto Montt aus auf der bekannten Carretera Austral über Chaitén, Puerto Puyuhuapi nach Coyhaique unterwegs waren, regnete es - genauer gesagt schiffte es - vier Tage durchgehend 24 Stunden lang.

Eine Carretera kann auch als Flugfeld verwendet werden.

Regen, Regen, Regen.....

Besuch der Aguas Calientes (Therme) im Regen.

Sehr viel Aufwand wird betrieben um die Carretera durch den Regenwald befahrbar zu erhalten.

Wir kamen dennoch gut bis Coyhaique, einer kleine Stadt, die schon etwas mehr im Landesinneren liegt und schon viel weniger Niederschlag abbekommt. Von dort aus fuhren wir weiter auf der Carretera Austral bei grossteils traumhaften Wetter bis nach Caleta Tortel, einer Stadt, die ohne Autos auskommt, aber wo die Häuser durch Stiegen vebunden sind. Auf diesem Teil der Strecke lernen wir einen neuen treuen Begleiter auf unserer Reise durch das südlichste Amerika kennen - den Wind.
Selbst die Flagge kapituliert im patagonischen Wind.


Immerwieder havarierte Autos und LKWs entlang der Carretera.

Zimmer mit Aussicht.

Traumstraße - mehr als nur ein Werbewort.

Pferdekopf am Lago General Carrera.

Die Capillas de Marmol im Lago General Carrera.




Fischversuche im Valle Exploradores
Mittagsplatzl

Nur zu empfehlen, wir hatten eine Wicked Time.

Die Stiegen von Caleta Tortel.


Von Caleta Torel fuhren wir wieder ein Stuück zurück Richtung Norden und nahmen dann einen sehr kleinen Grenzübergang, den Paso Roballos, nach Argentinien.


Fahrt Richtung Paso Roballos.

Breakfast is ready.

Grenzübertritt wie vor 100 Jahren.

??? dachten wir, sind dann aber später doch umgekehrt.


Gegenverkehr gibt es nicht, dafür begleiten uns Kondore.


Nach dieser einsamen 2 Tagesfahrt über den Paso Roballos kamen wir in der Nähe von Bajo de los Caracoles auf die Ruta 40, dem argentinischen Gegenstück zur chilenischen Carretera Austral.  Nicht weit davon entfernt, können wir die Cuevas de las Manos bestaunen. Diese sind Höhlenmalereien, die von verschiedenen indianischen Gruppen in der Zeit von 7000 - 1000 v. Christus gemacht wurden. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Negativabdrücke von Händen, die eine Art Signatur der Bewohner der Schlucht darstellen.

Die Schlucht, welche die Höhlenmalereien beheimatet.



Dann ging es weiter auf der Ruta 40 Richtung Süden. Nach mehr als einer Woche so gut wie nur auf Schotter, geht es auf dem Asphalt wieder rascher weiter. Auf dem Weg Richtung Punta Arenas machen wir auch einen kleinen Abstecher nach El Chaltén. Dort werden wir nach 2 Tagen schlechten Wetter mit Schnee mit 1.5 Tagen passablen bis traumhaften Wetter belohnt.

Pampa, Asphaltband, Pampa.

Kilometerlange Zäune.


El Chalten Tag 1.

Es wird besser Tag 2.

Die Cerro Torre Gruppe.

Cerro Torre links und Fitz Roy rechts.
Der Fitz Roy (rechter Berg) heisst ja auf indianisch El Chalten (übersetzt rauchender Berg), was man auf obigen Photo sehr gut erkennen kann. Hinter der Gebirgskette liegt das riesige patagonische Eisfeld, welches ständig Wolken an die Berge drückt.





Lago Argentino.
Pünktlich am 2.11. erreichten wir Punta Arenas, wo wir unsere Freunde Manu und Markus vom Flughafen abholten. Die beiden hatten beschlossen uns auf den letzten drei Wochen unserer Reise zu begleiten und mit ihnen erlebten wir die patagonischen Highlights wie im Bilderbuch. 

Magellan Pinguine in der Nähe von Puerto Montt.



El gaucho.

Nun sind wir zu viert mit zwei Camper unterwegs.

Ehemaliges Gefängnis von Ushuaia

Team P (atagonia)

Ushuaia - die südlichste Stadt der Welt


Begleitung bei Fährüberfahrten.

Immerwieder sieht man Flamingos.

Trekking im Torres del Paine Nationalpark.

Ein Feuer, ausgelöst von einem unachtsamen Touristen, hat vor ein paar Jahren großen Schaden angerichtet.


Lawinen spotting.




Hinter uns ist der Anfang von 254 km² Eisfläche, allein diese Gletscherzunge ist 30 km lang.


Der Perito Moreno Gletscher bei El Calafate.



Faszinierendes Naturschauspiel.

Zurück beim Fitz Roy in El Chalten.

Patagonischer Tod.
 Nach den patagonischen Highlights fuhren wir auf der Ruta 40 bis nach Bariloche, wo wir im Garten von Li ein fabelhaften Assado mit unglaublich gutem argentinischen Rindfleisch und dem ein oder anderen Gläschen Wein genossen. Genuß scheint in Argentinien erfunden geworden zu sein.

Durch die argentinische-chilenische Seenregion ging es zurück nach Osorno und dann in zwei Tagen auf der Autobahn bis nach Santiago, wo wir nach 65 Tagen und 13´000 km unseren lieb gewonnen Bus zurückgaben und Abschied nehmen.


Wir nehmen Abschied von unserem Heim auf Zeit.

Abschied in Santiago.
 Am 21.11.2014, nach etwas mehr als sechs Monaten landen wir schließlich in München und fahren heim nach Tirol und am Wochenende dann nach Vorarlberg. Wir tuen uns noch schwer die ganzen Eindrücke zu verdauen. Uns kommt alles zusammen noch etwas irreal vor: Wie lange ist uns unsere Reisezeit am Anfang vorgekommen, wie komplett los gelöst von der Arbeitsrealität waren wir im Mittelteil und wie unglaublich schnell ist es am Schluß zu Ende gegangen.
Wie oft haben wir grossartige Landschaften bestaunt? Wie oft haben uns Einheimische intime Einblicke gewährt? Oder wie oft haben uns Mitreisende in ein paar Stunden ihre ganze Lebensgeschichte erzählt? 

Die Bilder sind nur ein kleiner Einblick in all das, was wir erlebt haben, aber wir hoffen sie gaben Euch die Möglichkeit unsere Reise ein wenig mitzuerleben.

Nun zurück müssen wir uns im europäischen Alltag wieder einrichten und dürfen uns auf die kommenden, spannenden Aufgaben im Leben freuen, und danken dafür, dass wir all dies erleben durften.